Sollten Sie sich jemals gefragt haben, wie winzige Partikel einen lebensbedrohlichen Virus in Schach halten können? Verorab®, ein inaktivierter Tollwut-Impfstoff, bietet genau das – einen Schutzschild gegen eine der gefährlichsten Krankheiten der Welt.
In einer Welt, in der Reisen und Abenteuer immer beliebter werden, und wo der Kontakt mit Wildtieren zunimmt, ist der Schutz vor Tollwut von entscheidender Bedeutung. Verorab, ein Produkt von Sanofi, steht im Mittelpunkt der Prävention und Behandlung dieser verheerenden Krankheit. Dieser Artikel beleuchtet die Details rund um Verorab, von seiner Zusammensetzung und Wirkungsweise bis hin zu den Anwendungsbereichen und möglichen Nebenwirkungen. Wir werden die verschiedenen Aspekte dieses Impfstoffes unter die Lupe nehmen, um ein umfassendes Verständnis zu gewährleisten.
Bevor wir in die spezifischen Details eintauchen, hier eine Tabelle, die einen Überblick über die wichtigsten Aspekte von Verorab gibt:
Merkmal | Details |
---|---|
Produktname | Verorab® Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension |
Hersteller | Sanofi |
Wirkstoff | Inaktiviertes Tollwutvirus (WISTAR-Tollwut-PM/WI38 1503-3M-Stamm) |
Zusammensetzung pro Dosis (0,5 ml) | 3,25 I.E.* Tollwutviren |
Darreichungsform | Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension |
Anwendung | Intramuskuläre Injektion |
Indikationen | Präexpositionsprophylaxe und Postexpositionsprophylaxe bei Verdacht auf Tollwutexposition |
Gegenanzeigen | Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile |
Nebenwirkungen | Lokale Reaktionen (Schmerzen, Rötung, Schwellung), systemische Reaktionen (Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit) |
Dosierung | Abhängig vom Impfschema (Prä- oder Postexposition) |
Lagerung | Im Kühlschrank bei 2 °C bis 8 °C lagern |
Referenz | Apotheken Umschau |
Verorab ist ein Tollwutimpfstoff, der als Injektionssuspension verabreicht wird. Er besteht aus inaktivierten Tollwutviren, die vom WISTAR-Tollwut-PM/WI38 1503-3M-Stamm stammen. Durch die Inaktivierung der Viren ist es gewährleistet, dass der Impfstoff keine aktive Infektion auslösen kann. Stattdessen regt er das Immunsystem an, Antikörper gegen das Tollwutvirus zu bilden. Diese Antikörper schützen vor einer Infektion, falls eine Person dem Virus ausgesetzt ist. Die Impfung kann sowohl präexpositionell (vor einer möglichen Exposition) als auch postexpositionell (nach einer möglichen Exposition) erfolgen.
Die Herstellung von Verorab ist ein komplexer Prozess. Zunächst werden die Tollwutviren in Zellkulturen gezüchtet. Diese Viren werden dann inaktiviert, das heißt, sie werden so behandelt, dass sie ihre Fähigkeit zur Vermehrung verlieren, aber gleichzeitig ihre immunogene Eigenschaften behalten. Anschließend werden die inaktivierten Viren aufbereitet und mit einem Lösungsmittel vermischt, um die Injektionssuspension herzustellen. Jede Dosis Verorab enthält eine definierte Menge an inaktivierten Tollwutviren, um eine effektive Immunantwort zu gewährleisten.
Die Anwendung von Verorab variiert je nach Situation. Für die Präexpositionsprophylaxe, also die Impfung vor einer möglichen Exposition, werden in der Regel drei Dosen an den Tagen 0, 7 und 21 oder 28 verabreicht. Personen mit anhaltendem Expositionsrisiko, wie Tierärzte, Laborpersonal oder Reisende in Risikogebiete, sollten eine Auffrischungsimpfung nach einem Jahr und danach alle fünf Jahre erhalten. Nach einer möglichen Exposition, also im Rahmen der Postexpositionsprophylaxe, wird Verorab in der Regel in Kombination mit Tollwut-Immunglobulin verabreicht, um einen sofortigen Schutz zu gewährleisten. Das Impfschema umfasst in der Regel mehrere Dosen, die an bestimmten Tagen verabreicht werden. Die genaue Dosierung und das Impfschema hängen von der Art und Schwere der Exposition ab.
Die Verabreichung von Verorab erfolgt in der Regel intramuskulär, also in einen Muskel. Bei Säuglingen und Kleinkindern wird der Impfstoff in den anterolateralen Bereich des Oberschenkelmuskels injiziert, während bei älteren Kindern und Erwachsenen der Deltamuskel im Oberarm bevorzugt wird. In bestimmten Fällen, insbesondere beim Zagreb-Impfschema, kann es erforderlich sein, die Impfstoffdosis in beide Deltamuskeln zu verabreichen.
Wie bei allen Impfstoffen können auch bei Verorab Nebenwirkungen auftreten. Häufige Nebenwirkungen sind lokale Reaktionen an der Injektionsstelle, wie Schmerzen, Rötung oder Schwellung. Auch allgemeine Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen oder Müdigkeit können auftreten. Schwerwiegende Nebenwirkungen sind selten, aber möglich. Personen mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegen die Bestandteile des Impfstoffs sollten Verorab nicht erhalten. Vor der Impfung sollte der behandelnde Arzt über alle bestehenden Erkrankungen und eingenommenen Medikamente informiert werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Impfstoff nicht bei jedem gleichermaßen wirkt. Bei immungeschwächten Personen, beispielsweise aufgrund einer Erkrankung oder der Einnahme bestimmter Medikamente, kann die Immunantwort auf den Impfstoff reduziert sein. In solchen Fällen kann es notwendig sein, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um den Schutz zu gewährleisten. Es ist ratsam, sich diesbezüglich von einem Arzt oder Apotheker beraten zu lassen.
In Deutschland und anderen Ländern unterliegt die Verfügbarkeit von Tollwutimpfstoffen, einschließlich Verorab, gelegentlichen Schwankungen. Dies kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, wie beispielsweise Produktionsengpässe oder erhöhte Nachfrage. Im Falle von Lieferengpässen kann es erforderlich sein, auf alternative Impfstoffe auszuweichen. Derzeit sind sowohl Rabipur (Bavarian Nordic) als auch Verorab betroffen.
Die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit (DTG) e.V. stellt wichtige Informationen und Empfehlungen zur ReisemedizinImpfung gegen Tollwut zur Verfügung. Diese Informationen sind besonders relevant für Reisende, die sich in Risikogebieten aufhalten oder Aktivitäten nachgehen, bei denen ein erhöhtes Tollwutrisiko besteht. Die Impfung ist ein wichtiger Bestandteil der Reisevorbereitung, um sich und andere zu schützen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Verorab ein wichtiger Bestandteil der Tollwutprävention und -behandlung ist. Er bietet einen wirksamen Schutz gegen eine lebensbedrohliche Krankheit und ist für Personen mit erhöhtem Expositionsrisiko unerlässlich. Durch das Verständnis der Wirkungsweise, Anwendung und potenziellen Nebenwirkungen von Verorab können informierte Entscheidungen getroffen und das Risiko einer Tollwutinfektion minimiert werden. Dennoch ist es unerlässlich, bei Fragen oder Bedenken einen Arzt oder Apotheker zu konsultieren.




