Infantilisierung durch Eltern: So gefährdet sie die Psyche

Infantilisierung durch Eltern: So gefährdet sie die Psyche

Infantilisierung durch Eltern: Erfahre, wie elterliche Bevormundung die Psyche deines Kindes gefährdet. Wir decken die Auswirkungen auf, und wie du eine gesunde Entwicklung förderst. Vermeide Infantilisierung und stärke die Selbstständigkeit! #InfantilisierungDurchEltern #Psyche #Erziehung

Sind Sie jemals auf Eltern gestoßen, die sich wie Kinder verhalten? Die zunehmende Infantilisierung unserer Gesellschaft, ein Phänomen, das sich tiefgreifend auf Familien und die Erziehung auswirkt, ist ein wachsendes Problem, das dringend Aufmerksamkeit erfordert.

Die Thematik der infantilen Eltern ist komplex und vielschichtig. Es handelt sich nicht nur um ein individuelles Problem, sondern um ein gesellschaftliches Phänomen, das durch verschiedene Faktoren begünstigt wird. Der Begriff infantile Eltern beschreibt Eltern, die in ihrem Verhalten und ihrer emotionalen Reife Defizite aufweisen, die sich negativ auf ihre Kinder auswirken können. Diese Eltern zeigen oft eine unzureichende Fähigkeit zur Selbstreflexion, zum Umgang mit Emotionen und zur Übernahme von Verantwortung. Sie neigen dazu, ihre eigenen Bedürfnisse über die ihrer Kinder zu stellen und erwarten von ihren Kindern, dass sie ihre emotionalen Bedürfnisse erfüllen.

Die wichtigsten Anzeichen einer unreifen Persönlichkeit bei Eltern umfassen eine mangelnde emotionale Stabilität, Schwierigkeiten beim Umgang mit Stress und Konflikten, ein geringes Verantwortungsbewusstsein und eine Tendenz, sich auf andere zu verlassen. Diese Eltern haben oft Schwierigkeiten, klare Regeln und Grenzen zu setzen, und neigen dazu, ihre Kinder zu manipulieren oder zu emotional zu erpressen. Sie können auch übermäßig beschützend oder kontrollierend sein, was die Entwicklung der Kinder beeinträchtigt.

Elterlicher Infantilismus kann sich in verschiedenen Formen manifestieren. Einige Eltern verhalten sich wie kleine Kinder, indem sie sich theatralisch benehmen, übermäßig viel Aufmerksamkeit fordern oder sich nicht an Regeln halten. Andere Eltern haben Schwierigkeiten, ihre eigenen Emotionen zu kontrollieren und reagieren übertrieben auf scheinbar harmlose Situationen. Wieder andere sind unfähig, Verantwortung für ihre Handlungen zu übernehmen und schieben die Schuld auf andere.

Die Auswirkungen von infantilem Verhalten auf die Erziehung von Kindern sind weitreichend. Kinder, die von infantilen Eltern erzogen werden, können unter verschiedenen Problemen leiden, darunter geringes Selbstwertgefühl, Angstzustände, Depressionen und Beziehungsschwierigkeiten. Sie können auch Schwierigkeiten haben, ihre eigenen Emotionen zu regulieren und gesunde Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen. In einigen Fällen kann es sogar zu Parentifizierung kommen, bei der das Kind die Rolle des Erwachsenen übernimmt und die emotionalen Bedürfnisse der Eltern befriedigen muss.

Die Ursachen für elterliche Infantilisierung sind vielfältig und komplex. Einige Eltern haben möglicherweise selbst eine unzureichende Erziehung erfahren und verfügen nicht über die notwendigen Fähigkeiten, um ihre Kinder angemessen zu erziehen. Andere Eltern leiden unter psychischen Problemen wie Depressionen oder Angstzuständen, die sich negativ auf ihr Verhalten auswirken. Wieder andere sind durch gesellschaftliche Entwicklungen wie den zunehmenden Individualismus und die Auflösung traditioneller Familienstrukturen überfordert.

Die wachsende Infantilisierung westlicher Gesellschaften mag auch mit deren (noch) verbreiteten relativen Wohlstand zusammenhängen, der erst erlaubt, nie richtig erwachsen zu werden, ohne deswegen gleich in materielle Nöte zu geraten. Dieses Phänomen ist jedoch nur eine von vielen Einflussfaktoren. Die Unterhaltungsmedien tragen ihren Teil dazu bei, indem sie eine permanente Demütigung durch emotionale und geistige Abflachung fördern. Die Gegenthese argumentiert, dass Infantilisierung ein mediales Phänomen ist, das schädliche Folgen haben kann, insbesondere im Zusammenhang mit Themen wie Gewalt, was durch Studien immer wieder nachgewiesen wurde.

Kinder, die in Familien mit infantilen Eltern aufwachsen, können in einen Zustand der Überverantwortung geraten. Sie übernehmen oft die Rolle des Elternteils und müssen für die emotionalen Bedürfnisse ihrer Eltern sorgen. Dies kann zu einem Verlust ihrer eigenen Kindheit führen und ihre Entwicklung negativ beeinflussen. Diese Kinder lernen früh, ihre eigenen Bedürfnisse zurückzustellen und sich stattdessen um das Wohlbefinden ihrer Eltern zu kümmern. Dieses Verhalten kann sich auch im Erwachsenenalter fortsetzen und zu Beziehungsproblemen führen.

Manche Eltern wollen ihre Kinder auch noch behüten, wenn sie längst erwachsen sind. Psychologen bezeichnen dieses Verhalten als Infantilisierung. Dies kann dazu führen, dass die Kinder Schwierigkeiten haben, unabhängig zu werden und ihr eigenes Leben zu gestalten. Sie fühlen sich möglicherweise durch die ständige Einmischung ihrer Eltern eingeschränkt und kontrolliert. Die Kinder entwickeln möglicherweise ein geringes Selbstwertgefühl und sind unsicher, ob sie in der Lage sind, ihr Leben ohne die Hilfe ihrer Eltern zu bewältigen.

Was also sollte eine Mutter oder ein Vater tun, um mit ihrer eigenen Infantilisierung umzugehen? Der erste Schritt ist die Erkenntnis, dass ein Problem besteht. Selbstreflexion ist der Schlüssel zur Veränderung. Eltern müssen bereit sein, ihr eigenes Verhalten zu hinterfragen und die Auswirkungen auf ihre Kinder zu erkennen. Es kann hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wie zum Beispiel eine Therapie. Eine Therapie kann Eltern dabei unterstützen, ihre eigenen emotionalen Bedürfnisse zu verstehen und gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Es ist wichtig, sich der eigenen Geschichte und den Mustern bewusst zu werden, die die eigene Persönlichkeit geprägt haben.

Die AWO-ISS-Studien zur Infantilisierung von Armut machen deutlich, dass strukturelle Faktoren innerhalb der Familien sowie die individuellen Potenziale der Eltern oft unbeachtet bleiben. Dies gilt auch für die Frage, wie sich Armut auf Minderjährige auswirkt. Die Studien legen nahe, dass die Förderung von Ressourcen und Kompetenzen bei den Eltern von entscheidender Bedeutung ist. Durch die Bereitstellung von Unterstützung und Bildung können die Eltern in die Lage versetzt werden, ihre Kinder besser zu unterstützen und ihre eigenen emotionalen Bedürfnisse zu befriedigen. Diese Maßnahmen werden in der Regel durch Fachkräfte der Kitas begleitet.

In der Praxis bedeutet dies, dass Eltern lernen müssen, ihre eigenen Emotionen zu regulieren und gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Sie müssen lernen, klare Regeln und Grenzen zu setzen und ihre Kinder zu unterstützen, selbstständig zu werden. Dazu gehört auch, ihre Kinder nicht mehr zu bevormunden und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen Erfahrungen zu machen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kommunikation. Eltern müssen lernen, offen und ehrlich mit ihren Kindern zu kommunizieren und ihnen zuzuhören. Dies schafft Vertrauen und ermöglicht es den Kindern, sich sicher und geborgen zu fühlen.

Ein wichtiger Aspekt ist die Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten und der Wunsch nach Veränderung. Es ist ein Prozess, der Zeit und Anstrengung erfordert. Die Ergebnisse zeigen, dass ein freundlicher, aber bestimmter Ansatz hilfreich ist. Eltern müssen sich bewusst sein, dass sie oft in Machtspielen gefangen sind und lernen, wie sie diese vermeiden können. Die Kinder, die nun ihren eigenen Willen haben und ihre Grenzen austesten wollen, können in dieser Phase der Auseinandersetzung mit ihren Eltern wertvolle Erfahrungen sammeln.

Im Kontext der Parentifizierung wird deutlich, dass diese Dynamiken oft unbewusst ablaufen und die Lebenswelt eines Kindes nachhaltig prägen können. Die Erkenntnis, dass eine Parentifizierung vorliegt, ist der erste Schritt zur Überwindung. Dies kann durch eine Therapie unterstützt werden, die hilft, die zugrunde liegenden Muster zu erkennen und zu verändern. Die Überwindung der Parentifizierung erfordert die Entwicklung gesunder Grenzen und die Fähigkeit, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu befriedigen. Für die betroffenen Kinder ist es wichtig zu lernen, ihre eigenen Emotionen wahrzunehmen und zu regulieren. Sie müssen lernen, sich selbst zu akzeptieren und ihre eigenen Bedürfnisse zu priorisieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Infantilisierung von Eltern ein komplexes Phänomen ist, das tiefgreifende Auswirkungen auf Familien und die Gesellschaft hat. Durch die Erkenntnis der Problematik, Selbstreflexion, professionelle Hilfe und die Entwicklung gesunder Bewältigungsstrategien können Eltern lernen, ihre eigenen emotionalen Bedürfnisse zu verstehen und ihre Kinder besser zu unterstützen. Es ist ein Prozess, der Zeit und Anstrengung erfordert, aber die Ergebnisse können das Leben von Kindern und Eltern nachhaltig positiv beeinflussen.

Aspekt Informationen
Definition Infantilisierung Ein Zustand, in dem Eltern in ihrem Verhalten und ihrer emotionalen Reife Defizite aufweisen, die sich negativ auf ihre Kinder auswirken.
Ursachen
  • Eigene unzureichende Erziehung
  • Psychische Probleme (Depressionen, Angstzustände)
  • Gesellschaftliche Veränderungen (Individualismus)
  • Mediale Einflüsse
Auswirkungen auf Kinder
  • Geringes Selbstwertgefühl
  • Angstzustände, Depressionen
  • Beziehungsschwierigkeiten
  • Parentifizierung
Parentifizierung Kind übernimmt die Rolle des Elternteils und muss dessen emotionale Bedürfnisse befriedigen.
Behandlung/Lösungsansätze
  • Selbstreflexion
  • Professionelle Hilfe (Therapie)
  • Entwicklung gesunder Bewältigungsstrategien
  • Klare Regeln und Grenzen setzen
  • Offene Kommunikation
Gesellschaftliche Einflüsse
  • Wohlstand
  • Mediale Einflüsse (Demütigung, emotionale Abflachung)
AWO-ISS-Studien
  • Strukturelle Faktoren in Familien bleiben oft unbeachtet.
  • Armut wirkt sich negativ auf Minderjährige aus.
  • Förderung von Ressourcen und Kompetenzen bei Eltern ist wichtig.
Herausforderungen
  • Mangelnde emotionale Stabilität
  • Schwierigkeiten beim Umgang mit Stress und Konflikten
  • Geringes Verantwortungsbewusstsein
  • Tendenz, sich auf andere zu verlassen
Ansätze zur Veränderung
  • Freundlicher, aber bestimmter Ansatz
  • Bewusstsein für Machtspiele
  • Anerkennung der kindlichen Autonomie
Empfohlene weiterführende Informationen Beispielhafte Informationsquelle
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