Als Hitler Arthur Kemper die Kindheit raubte: Eine wahre Geschichte

Als Hitler Arthur Kemper die Kindheit raubte: Eine wahre Geschichte

In Deutschland erschien das Kinderbuch „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" 1973 in der Übersetzung von Annemarie Böll. Ein Jahr später wurde es mit dem deutschen Jugendliteraturpreis als „herausragendes Kinderbuch" ausgezeichnet und 1978 unter der Regie von Ilse Hofmann für das ARD-Fernsehen verfilmt.

Kann die Geschichte einer Flucht vor dem Terror der Nationalsozialisten, erzählt aus der Perspektive eines Kindes, wirklich die Herzen von Generationen erobern? Absolut! Judith Kerrs „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ ist nicht nur ein bewegendes Zeitdokument, sondern auch eine zeitlose Geschichte über Familie, Mut und die Widerstandsfähigkeit des menschlichen Geistes.

Der Film, unter der Regie von Caroline Link, der 2019 in die deutschen Kinos kam, basiert auf dem gleichnamigen Roman von Judith Kerr, der 1971 veröffentlicht wurde. Kerr erzählt in dem Buch, das ursprünglich für ihren damals achtjährigen Sohn geschrieben wurde, die fiktionalisierte Geschichte ihrer eigenen Kindheit auf der Flucht vor den Nationalsozialisten. Die Charaktere tragen im Buch andere Namen, so wird aus dem berühmten Theaterkritiker Alfred Kerr der Charakter Arthur Kemper. Diese Anpassung, die die Realität mit literarischer Freiheit verschmilzt, erlaubt eine intimere und universellere Erzählweise.

Persönliche Daten Informationen
Geburtsname Judith Kerr
Geburtsdatum 14. Juni 1923
Geburtsort Berlin, Deutschland
Sterbedatum 22. Mai 2019
Nationalität Deutsch-britisch
Ehepartner Nigel Kneale (verheiratet 1959–1992)
Karriere Informationen
Beruf Autorin und Illustratorin
Bekannt für Als Hitler das rosa Kaninchen stahl, Mog the Forgetful Cat
Auszeichnungen u.a. Deutscher Jugendliteraturpreis (1974), Order of the British Empire (2012)
Professionelle Informationen Informationen
Themen Exil, Kindheit, Familie, Holocaust, Verlust
Stil Einfach, kindgerecht, berührend
Wirkung Weltweite Anerkennung, Übersetzungen in zahlreiche Sprachen, Verfilmungen
Webseite Offizielle Website von Judith Kerr

Der Film beleuchtet die Erfahrungen der Familie Kerr/Kemper, die durch die politische Lage gezwungen wird, ihre Heimat zu verlassen. Der Vater, Arthur Kemper, ein bekannter jüdischer Autor und Kritiker, der offen gegen das Nazi-Regime schreibt, sieht sich und seine Familie in höchster Gefahr. Die Flucht beginnt in Berlin, führt über Prag in die Schweiz und schließlich nach Frankreich und England. Diese Reise, geprägt von Verlust, Unsicherheit und der Notwendigkeit, sich in einer neuen Welt zurechtzufinden, wird aus der Perspektive von Anna, dem Alter Ego der Autorin, erzählt.

Die Geschichte von „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ ist mehr als nur ein historischer Rückblick; es ist eine sehr persönliche und emotionale Erzählung. Sie zeigt, wie die Familie in der Not zusammenhält. Judith Kerr betonte oft, dass die Familie in den Jahren des Exils noch liebevoller zueinander fand. Die Herausforderungen des Alltags, die wirtschaftliche Not und die ständige Sorge um die Zukunft schweißen sie zusammen. Die Kinder Anna und Max, gespielt von jungen talentierten Schauspielern, erleben die Welt aus einer kindlichen Perspektive, die sowohl Unbeschwertheit als auch die wachsende Erkenntnis der politischen Realität beinhaltet.

Der Film fängt diese besondere Atmosphäre ein, indem er die kleinen Freuden und die großen Ängste der Familie lebendig werden lässt. Die Verfilmung unter der Regie von Caroline Link greift diese komplexen Themen mit Feingefühl auf. Die Drehbuchautorin schafft es, die Essenz des Buches auf die Leinwand zu transportieren, ohne dabei die emotionale Tiefe zu verlieren. Oliver Masucci, der im Film die Rolle von Arthur Kemper übernimmt, gibt dem Vater eine beeindruckende Präsenz. Interessanterweise spielte Masucci vor vier Jahren in David Wnendts Verfilmung des Bestsellers „Er ist wieder da“ Adolf Hitler, was einen bemerkenswerten Kontrast in seiner schauspielerischen Bandbreite darstellt.

Die Geschichte zeichnet ein eindringliches Bild der Zeit und zeigt, wie das Leben einer Familie durch die politischen Ereignisse völlig verändert wird. Der Verlust der Heimat, die Trennung von Freunden und Verwandten, die Anpassung an eine neue Kultur – all das sind Themen, die in „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ auf berührende Weise dargestellt werden. Die wahre Geschichte einer jüdischen Familie im Baden-Badener Exil, die zunächst über Prag in die Schweiz flüchtet, bietet einen wertvollen Einblick in die damaligen Lebensumstände.

Die Romanvorlage, die 1971 veröffentlicht wurde, hat bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren. Die Geschichte des kleinen Mädchens, das den Nazis trotzt, ist ein Plädoyer für Menschlichkeit, Mut und die Bedeutung von Familie in Zeiten der Not. Die Erinnerungen von und für Kinder, die Judith Kerr geschaffen hat, sind ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur und helfen jungen Menschen, die Vergangenheit zu verstehen und daraus Lehren für die Zukunft zu ziehen. Onkel Julius, eine weitere Figur in der Geschichte, berichtet Arthur Kemper von der Verbrennung seiner Bücher, ein Zeichen für die systematische Verfolgung von Andersdenkenden und Juden.

Die Veränderungen an den Namen der Charaktere, die in der filmischen Adaption übernommen werden, dienen dazu, die Geschichte für ein breiteres Publikum zugänglich zu machen. Diese Anpassungen lassen die Geschichte universeller wirken. Dies ermöglicht dem Publikum, sich leichter mit den Figuren zu identifizieren und die emotionalen Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen, besser zu verstehen. Judith Kerrs Werk ist nicht nur eine authentische Erinnerung an eine schwere Zeit, sondern auch ein Appell an die Menschlichkeit.

Die Filmversion bietet eine visuelle Umsetzung des Buches. Die Ausstattung, die Kostüme und die Musik vermitteln das Lebensgefühl der 1930er Jahre. Die Kameraarbeit fängt die Schönheit der verschiedenen Orte ein, an denen die Familie Zuflucht sucht, und betont gleichzeitig die Flüchtigkeit und Unsicherheit ihres Lebens. Die Regisseurin Caroline Link hat es geschafft, die Balance zwischen den dramatischen Elementen und den leichten Momenten zu halten, die die Geschichte so besonders machen.

„Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ ist somit weit mehr als nur ein Film – es ist ein Erlebnis, das uns dazu einlädt, über die Vergangenheit nachzudenken und die Bedeutung von Familie, Mut und Hoffnung in schweren Zeiten zu erkennen. Es ist eine Geschichte, die uns daran erinnert, dass selbst in den dunkelsten Zeiten ein Funke Hoffnung und Menschlichkeit gefunden werden kann.

  • Tot aber Lustig Ostern: So feiern wir! Frohe Ostern!
  • Netflix-Thriller basiert auf wahrer Geiselnahme: Die Geschichte hinter Ihostage
  • Phil Collins: Gesundheitszustand verhindert Schlagzeugspiel – Was ist los?
  • Geschichte - Max Kemper
    Geschichte - Max Kemper
    Le Fournil De Kemper Remet 500   Lassociation Le Petit Roi Arthur
    Le Fournil De Kemper Remet 500 Lassociation Le Petit Roi Arthur
     Seine Verschleierte Wahre Liebe Handy-Kurzdrama Episode 27 Kostenlos
    Seine Verschleierte Wahre Liebe Handy-Kurzdrama Episode 27 Kostenlos
    Mrs. Lean Arthur | Kemper Museum Of Contemporary Art
    Mrs. Lean Arthur | Kemper Museum Of Contemporary Art
    Hades: Eine (fast) Wahre Geschichte (2024) Film-information Und Trailer
    Hades: Eine (fast) Wahre Geschichte (2024) Film-information Und Trailer